Buch-Rezension

Die Bedrohung der Ozeane

Lesezeit:
2 minuten

9 July 2019

Titelbild: Randall Ruiz/Unsplash

Meeresschutz im Bild: Esther Gonstalla macht mit ihrem Buch klar, wieso wir unsere Ozeane unbedingt besser schützen müssen

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2 minuten

9 July 2019
Dieses Buch zeigt mit tollen Infografiken, warum wir unsere Meere unbedingt schützen müssen

Der Mensch und das Meer. Eine Beziehung, die aktuell sehr einseitig ist. Denn wir profitieren ungleich mehr von unseren Meeren und Ozeanen als sie von uns. Im Gegenteil: Dafür, dass sie uns ernähren, Arbeit und Erholung bieten, Rohstoffe liefern und zum Erhalt unserer Erde beitragen, behandeln wir sie ziemlich undankbar. Überfischung und Verschmutzung sind nur die beiden größten Übel, die wir unseren Gewässern antun. Mit fatalen Folgen am Horizont: Machen wir so weiter, werden die Ozeane ihre Funktion als Klimaregulatoren, Küsten- und Klimaschützer und Sauerstoffversorger nicht weiter ausüben können wie bisher.

Warum das so ist und wie die Meere im großen Zusammenspiel der Natur funktionieren, das zeigt Esther Gonstalla in ihrem „Ozeanbuch. Über die Bedrohung der Meere“. In 5 Kapiteln auf 125 Seiten verdeutlicht die bereits mit dem Preis für „eines der schönsten deutschen Bücher“ ausgezeichnete Infografikerin mit unzähligen Illustrationen die großen und kleinen Zusammenhänge der Weltmeere.

Das Ozeanbuch: 45 Infografiken auf 125 Seiten

Direkt am Anfang widmet sie sich unter anderem den Folgen der Wassererwärmung und ihrer Auswirkung auf die Ökosysteme. Die überraschende Zahl dabei: Ein ganzes Viertel aller Lebewesen unserer Ozeane hängt direkt von den Korallenriffen ab. Und sie sind unmittelbar vom durch die Erwärmung hervorgerufenen Korallensterben bedroht. Der marinen Biodiversität hat Gonstalla dann auch ein ganzes Kapitel gewidmet. Darin zeigt sie nicht nur gefährdete Arten, sondern erklärt unter anderem anschaulich, wie der Mensch sauerstoffarme Todeszonen in Küstennähe hervorruft. Ebenfalls von Menschenhand verursacht ist die Überfischung, der die Autorin ebenfalls einen einzelnen Abschnitt eingeräumt hat. Darin erfährt man beispielsweise, wie die einzelnen Fangflotten die Ozeane geradezu systematisch entvölkern und welchen Lebewesen mit den unterschiedlichen industriellen Fangmethoden zu Leibe gerückt wird.

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Natürlich dürfen in so einem aufschlussreichen Werk auch nicht die Auswirkungen der industriellen Nutzung in Form von Öl- und Gasbohrungen, Windkraftanlagen und anderen erneuerbaren Energien sowie Bergbau und als Meeresstraßen nicht fehlen. Ihr Wirkungsweisen und die damit zusammenhängenden Verschmutzungen bilden die beiden letzten Kapitel. Ein großer Schwerpunkt ist dabei Plastik in all seinen zerstörerischen Formen.

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Das Ozeanbuch erklärt mit seinen über 45 Infografiken komplexe Systeme und Zusammenhänge auf einfache Weise und ermöglicht dadurch ein besseres Verständnis des Ökosystems Meer. Die Darstellungsformen bleiben dabei dank ihrer Klarheit auch über das gesamte Buch interessant und spannend. Ein kleiner Wehrmutstropfen: Lediglich bei den Meeresschutzgebieten und einer nachhaltigen Form der Aquakultur zeigt das Ozeanbuch konstruktive Ansätze, wie unsere Meere zu schützen sind. Dennoch bleibt es ein wichtiger Beitrag zum Schutz der Ozeane. Denn nur wer versteht, warum sie schützenwert sind, wird sein Verhalten ändern und damit beitragen, viele Verschmutzungen und Bedrohungen zu verringern und zu beenden.

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