Joachim Wille im Bilanzgespräch

„Das Klima geht jeden etwas an“

Lesezeit:
2 minuten

17 October 2018

Titelbild: L.W./Unsplash

„Ohne stabiles Klima hat die Menschheit keine gute Zukunft, und das geht jeden etwas an“, sagt Joachim Wille, Chefredakteur bei den „Klimareportern“

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17 October 2018
Nach zehn Jahren hat sich das Onlinemagazin „klimaretter.info“ in „klimareporter.de“ umbenannt. Chefredakteur Joachim Wille erklärt, was nun mehr geboten wird als nur Informationen

Herr Wille, wieso hat Ihr Onlineportal jetzt einen neuen Namen?

Wir schärfen unser Profil. Es soll klar sein, dass wir keine Umwelt-NGO sind, sondern Klimajournalismus machen. Wir heißen jetzt so, wie das, was wir von Anfang an tun: unabhängigen Journalismus zu Klimaforschung, Klimapolitik und Energiewende veröffentlichen. Damit geht die Geschichte unseres Portals weiter, die 2007 als Internet-Ableger des Buches „Wir Klimaretter“ von Nick Reimer und Toralf Staud begann.

Sie berichten ausschließlich über Klimathemen und die Energiewende. Warum haben Sie diesen Rahmen gewählt?

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Es geht bei uns um das vielleicht wichtigste Zukunftsthema, das es gibt. Ohne stabiles Klima hat die Menschheit keine gute Zukunft, und das geht jeden etwas an. Der Klimaschutz ist eine Aufgabe, die Politik, Industrie und letzten Endes wir alle zu lösen haben. Dazu braucht es Informationen, Hintergrundwissen und Bewertung – und zwar so aufbereitet, dass es nicht nur für Fachleute, sondern für alle interessant ist. Das leisten wir.

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Was machen die Klimareporter anders als die Klimaretter?

Wir verstärken die Recherche, um selbst Themen zu setzen. Außerdem haben wir unser Layout modernisert und ergänzen die Inhalte mit Grafiken, Videos und anderen Multimedia-Angeboten.

Und was bleibt erhalten?

Vor allem das Wichtigste, was uns ausmacht: die Redakteurinnen und Redakteure, die schon klimaretter.info weit nach oben gebracht haben. Wir liefern weiter eine vielfältige Themenmischung. Zum Beispiel Features, Reportagen und Berichte über die Brennpunkte des Klimawandels – wie tauenden Permafrost in Sibirien, Überschwemmungen in Indien, Hurrikans in den USA. Dazu gibt es Meldungen und Berichte aus der Forschung. Außerdem verfolgen wir die nationale und internationale Klimapolitik sowie den Stand der Energiewende intensiv. Die Kohlepolitik, das Energiesystem der Zukunft, Elektromobilität – über diese Zukunftsfragen halten wir unsere Leser auf dem Laufenden.

Auf welche Recherche sind Sie besonders stolz?

Auf unsere Serie „Klimaschmutzplan“, die wir 2017 mit dem Recherchebüro „Correctiv“ gemacht haben. Darin haben wir detailliert aufgezeigt, wie die Lobbymacht der größten Klimasünder – Kohle, Verkehr und Landwirtschaft – die notwendigen Gesetze und Maßnahmen verhindert hat, um das deutsche Klimaschutz-Ziel für 2020 noch zu erreichen.

Was würden Sie sich für den Klimajournalismus allgemein wünschen?

Dass die klassischen Medien, die Tageszeitungen und ihre Online-Ableger oder das Fernsehen, dem Thema die nötige Bedeutung zumessen, und nicht nur dann, wenn gerade irgendwo ein Klimagipfel ist. Viele Chefredakteure und Intendanten scheinen zu glauben, mit dem Pariser Weltklimavertrag sei alles paletti. Aber das stimmt eben nicht. Die Ziele von Paris, die Temperaturerhöhungen zu stoppen, sind zwar gut, aber bei der Umsetzung hapert es gewaltig. Und die Zeit läuft uns davon …

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Was motiviert Sie weiterzumachen, auch wenn Sie nicht immer Gehör finden?

Was wäre die Alternative? Zu Auto-Bild wechseln? Lieber über die Royals schreiben? Mal im Ernst: Als ich in den 1980er- und 1990er-Jahren über Wind- und Solarenergie schrieb, hieß es, dass die Netze mehr als vier Prozent Ökostrom gar nicht verkraften. Dann, nach 2000, ging es plötzlich ganz schnell mit dem Umstieg. Ich hoffe deswegen, dass die ökologische Transformation weltweit viel schneller kommen wird, als wir uns das heute vorstellen können. Das treibt mich an.

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