In eigener Sache

Konsum mit Mehrwert

Lesezeit:
3 minuten

9 April 2019

Titelbild: Kevin Fuchs

Haben mit dem Aufbau des enorm Shops schon viel geschafft, aber noch viel mehr vor: Simon Böhnlein und Juliane Siegmund

Lesezeit:
3 minuten

9 April 2019
Mit jedem Kauf die Welt verbessern? Der enorm Shop will zeigen, wie es geht, und bietet Produkten eine Plattform, die einen nachvollziehbaren positiven Impact haben

Juliane und Simon, Ihr seid die Köpfe hinter dem Onlineshop von enorm und habt ihn als sogenannten Impact Shop konzipiert. Was genau ist damit gemeint?

Simon Böhnlein: Wir wollen eine Plattform für Produkte aufbauen, die die Welt ein kleines Stück besser machen und über den reinen Nachhaltigkeitsaspekt hinausgehen. Und damit zeigen, dass es viele inspirierende Beispiele gibt, wie Konsum mit sozialem oder ökologischem Mehrwert, also Impact, gestaltet werden kann.

Juliane Siegmund: Und natürlich wollen wir mit dem Shop dazu beitragen, sozial ausgerichtete Geschäftsideen bekannt und erfolgreich zu machen! Wir wollen also die Reichweite von enorm nutzen, um Social Businesses zu unterstützen, und können damit gleichzeitig unseren eigenen Impact erhöhen.

Unser Crowdfunding

Sei dabei - Positive Geschichten brauchen endlich eine Lobby.

Wir haben ein Crowdfunding gestartet, denn wir wollen mehr Menschen empowern, 3000 solidarische Abos anbieten und neue Formate entwickeln. Wir freuen uns über Deinen Support!

Inwiefern unterscheidet Ihr Euch von anderen Shops, die nachhaltige Produkte anbieten?

Newsletter-Banner

Juliane: Bei uns steht der positive Impact an erster Stelle. Alle von uns angebotenen Produkte sind nachhaltig und verfolgen zudem ein soziales oder ökologisches Ziel. Sie bieten also einen echten Mehrwert für Gesellschaft und Umwelt und sind nicht nur Teil einer Marketingkampagne, wie es beispielsweise der Schutz des Regenwaldes für eine bekannte Biermarke war.

Wie sieht dieser Mehrwert denn konkret aus? Könnt Ihr mal ein Beispiel nennen?

Simon: Conflictfood etwa importiert Safran aus Afghanistan von einem Frauenkollektiv zu sehr fairen Preisen. Dadurch wurde den Frauen eine Alternative zum Opiumanbau gegeben. Mit dem Kauf dieses Safrans kann jeder ganz konkret zu einer friedlichen Entwicklung in dem Land beitragen. Darüber hinaus fließen die Gewinne in einen Verein, der sich für interkulturellen Austausch einsetzt.

Juliane: Ein anderes tolles Beispiel ist die vegetarische Rezeptbox von Feierabendglück, die sich an den Jahreszeiten orientiert. Bei jedem Rezept sind die Monate angegeben, in denen man dieses Gericht kochen sollte, um sich saisonal und regional zu ernähren. Mit dieser innovativen Idee kann man spielerisch leicht seinen ökologischen Fußabdruck verkleinern und leckere Speisen entdecken.

Wann seid Ihr gestartet und wie verlief die Entwicklung?

Simon: Seit 2016 verkaufen wir enorm-Produkte im Shop. Anfang 2018 haben wir begonnen, Partnerprodukte anzubieten, die zu unserer Impact-Idee passen. Die ersten Monate haben wir erst mal viele Erkenntnisse gesammelt und unser Projekt langsam auf die Schiene gebracht. Ende 2018 hatten wir dann bereits 16 Partner. Die Besucherzahlen gegen Ende des Jahres haben gezeigt, dass wir mit dem Shop offene Türen einrennen.

Das klingt ganz so, als ob Ihr schon ordentlich Umsatz macht. Wofür verwendet Ihr die Einnahmen?

Juliane: Das ist auch eine Besonderheit unseres Shops: Alle unsere Einnahmen werden reinvestiert mit dem Ziel, uns zu verbessern und die tollen Produkte unserer Partner bekannter zu machen. Bei unseren eigenen Produkten fließen die Gewinne an enorm, um den konstruktiven Journalismus unabhängig mitzufinanzieren.

Simon: Wir stehen ja noch am Anfang unserer Reise, unsere finanziellen Möglichkeiten sind daher beschränkt. Aber wir versuchen, mit unseren Mitteln alles zu tun, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Das klappt schon ganz gut.

Euer Konzept kommt sehr gut an. Wie erklärt Ihr diesen Erfolg? Welches Feedback geben Euch die Kunden?

Simon: Der Fokus auf Produkte mit Impact ist unser Alleinstellungsmerkmal und die Nachfrage nach so einer Plattform war gerade in der enorm-Community sehr groß. Unsere Kunden schätzen die zentrale Anlaufstelle für sinnvolle Produkte. Angesichts der Fülle an Informationen im Internet braucht es Plattformen, denen man vertrauen kann und die eine geeignete Vorauswahl treffen. Unsere Netzwerkpartner von GoodJobs, Good Events, Good Travel und Good News verfolgen dasselbe Ziel und zeigen, dass solche Angebote erfolgreich sind.

Was inspiriert Euch, woher kommen Eure Ideen?

Juliane: Aus dem Umfeld von enorm und der Good Impact Family kommen täglich neue Ideen für den Shop. Fast alle Partner wurden schon vorher von enorm vorgestellt oder waren bei GoodJobs präsent. Viele Partner waren auch schon lange enorm-Leser und haben sich selbst bei uns gemeldet, als wir anfingen, neue Produkte aufzunehmen.

Heißt das, Hersteller können sich bei Euch unaufgefordert um die Aufnahme ihrer Produkte bewerben?

Juliane: Unbedingt! Wir sind immer offen für Ideen und Vorschläge! Man kann sich gerne bei uns unter shop@enorm-­magazin.de melden.

Wohin soll die Reise gehen, was sind Eure Wünsche für die Zukunft?

Newsletter-Banner

Simon: Wir wollen auf jeden Fall weitere tolle Partner mit ins Boot holen. Wie zum Beispiel aktuell die CO2-Zertifikate von South Pole, mit deren Erwerb jeder seinen CO2-Fußabdruck verringern kann. Darüber hinaus wollen wir mehr eigene Produkte mit Impact entwickeln, ähnlich unserem enorm Kalender, um damit sinnvolle Projekte oder unsere Redaktion zu unterstützen.

Juliane: Und natürlich wollen wir noch mehr Menschen erreichen und inspirieren. Dafür sind wir auch immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, den Shop und die Idee dahinter zu verbreiten. Medienplattformen, Blogger, Organisationen oder Influencer, die Interesse haben, uns zu unterstützen, sind herzlich eingeladen, das zu tun oder sich bei uns zu melden!

×

Sei dabei - Positive Geschichten brauchen endlich eine Lobby!

Wir wollen mehr Menschen empowern, 3000 solidarische Abos anbieten und neue Formate entwickeln.

Zum Crowdfunding