Pannenhilfe
Gelbe Engel für das Rad
2 minuten
9 August 2016
Titelbild: Chepe Nicoli/Unsplash
Inzwischen gibt es mehrere Pannendienste für Radfahrer – einige davon sogar von Automobilclubs
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9 August 2016
Hat man mit dem Auto einen Zwischenfall, ruft man den ADAC oder einen anderen Pannendienst – die gelben Engel helfen aus der misslichen Lage. Doch was ist, wenn das Rad ein Platten oder man sich einen Achter eingefahren hat? Auch das ist kein Problem mehr.
24/7-Pannenhotline für Radler
Seit Anfang 2016 hat der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) eine Pannenhilfe im Angebot. Bei einer Panne oder einem Unfall können ADFC-Mitglieder eine Hotline anrufen. Je nach Lage informieren die Mitarbeiter dort über die nächstgelegene Fahrrad-Werkstatt oder sie schicken eine mobile Pannenhilfe, die versucht, das Fahrrad direkt an Ort und Stelle wieder zu reparieren. Ist das Fahrrad so schwer beschädigt, dass es der Pannenhelfer vor Ort nicht reparieren kann, wird es mit dem Gepäck zur nächsten Fahrrad-Werkstatt oder nach Hause gebracht.
„Bundesweit gibt es im Monat etwa 50 Pannenhilfen, in den Sommermonaten entsprechend mehr. Es gibt derzeit über 100 Werkstattpartner, wöchentlich kommen neue hinzu“, sagt ADFC-Pressesprecherin Stephanie Krone. Auch das europaweite Angebot werde das Angebot, das für Einzelmitglieder jährlich 11,90 Euro kostet, gerne genutzt. „Es gibt sogar einzelne Rückmeldungen, dass der Urlaub durch den Service gerettet wurde“, sagt Krone.
Der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) bietet für Mitglieder und deren Familie für neun Euro jährlich einen Personen- und Fahrrad-Schutzbrief an. Zu den Leistungen gehören neben Pannen- und Unfallhilfe oder Leihfahrrad-Service auch ein Krankenrücktransport oder ein Übernachtungsservice. Fällt das Fahrrad also auf einer Urlaubstour aus, organisiert der Verein die Weiterfahrt. Muss das Rad aufwendig repariert werden, werden bis zu drei Tage Übernachtungskosten im Hotel finanziert. Das Angebot gilt nicht nur für das Rad, sondern alle Reisen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß zurückgelegt werden.
Autoclub mit Rad-Service
Seit Anfang August 2016 hat auch der Automobil-Club Verkehr (ACV) einen für seine Mitglieder kostenfreien Fahrradschutzbrief im Programm. Das Angebot sei eine Antwort auf das verändertes Mobilitätsverhalten, erklärt Annabel Brückmann, Pressesprecherin des ACV. „Das Fahrrad ist mittlerweile ein Ganzjahrestrend und Alltagsverkehrsmittel, auf das viele Verkehrsteilnehmer, zum Beispiel Pendler, nicht mehr verzichten können. Die Marktentwicklung von Fahrrädern und E-Bikes unterstreichen diese Tendenz. Autofahrer sind nicht nur Autofahrer, sondern wählen ihr Verkehrsmittel individuell für die jeweilige Strecke“, sagt Brückmann. Gleichzeitig führten neue Entwicklungen dazu, dass Senioren heutzutage deutlich mobiler sind als früher. „E-Bikes, Fahrräder die mit elektrischen Hilfsmotoren ausgestattet sind, sind sehr beliebt, im Falle einer Panne jedoch schwer zu reparieren. Zudem werden Lastenfahrräder beliebter und gewinnen zunehmend an Bedeutung“, sagt Brückmann. Mit dem neuen Service wolle der Verein seinen Mitgliedern einen umfassenden Schutzbrief anbieten, der unabhängig von der Wahl des Verkehrsmittels jederzeit ihre Mobilität erhält.
Dass jetzt auch Automobilclubs Fahrradschutzbriefe anbieten, hält Stephanie Krone vom ADFC für ein gutes Zeichen. „Es zeigt, dass die Ära der Auto-Fokussierung zu Ende geht – und dass immer mehr Menschen das Rad auch für Alltagswege nutzen.“